logo
setting anchor

 Ein rätselhafter Code 

Ein rätselhafter Code

 Olaf  Schatzkiste  43  19.04.2017
Der später weltberühmte Schriftsteller Karl Friedrich May blätterte als junger Mann in dem mehrbändigen Werk von John Lloyd Stephens Â?Incidents of Travel in Central America Chiapas and YucatánÂ? (erschienen 1839 -1842). Er verstand zwar den Inhalt nicht, weil er des Englischen nicht mächtig war, aber in einem der Bände fand er zwei Zeichnungen, die ihn dazu anregten, selbst eine Geschichte zu verfassen. Er nannte sie Â?Flussaufwärts am Rio GraveÂ? (Rio: Fluss, Strom, grave: gefährlich, tief, schlimm), schickte sie an eine wöchentlich erscheinende Zeitschrift und freute sich, dass sie veröffentlicht wurde - sogar mit einer Illustration.
Er fand in der Zeichnung die düstere Stimmung seiner Geschichte trefflich wiedergegeben, den unmerklichen Anstieg der Wasserflut, die Verwirbelung der Luft über dem sich langsam näher fressenden Waldfeuer, die bedrohlich kreisenden Vögel und - im Gegensatz dazu - die Sorglosigkeit der Menschen. Nur die Darstellung der tropischen Vegetation und der Hütten der Einheimischen entsprachen gar nicht seinen eigenen Vorstellungen. Während er seine Geschichte später verwarf, so dass sie auch in seinem Gesamtwerk nicht mehr zu finden ist, schnitt er das Bild aus der Zeitschrift und bewahrte es auf.
Völlig unklar ist, über welche Wege das vergilbende Bild nach dem Tode Karl Mays schlieÃ?lich in den Besitz eines Malers kam. Der bannte das Motiv in Schwarz-WeiÃ? mit Ã?l auf Leinwand, vielleicht, weil es eine Erinnerung an eine alte Buchillustration in ihm wachrief. Auch wissen wir nicht, durch wie viele Hände das Bild dann noch weitergegeben wurde, bis es an jemanden geriet, der es schlieÃ?lich dem DUCKDALBEN schenkte.
Nun hängt das Bild dort im Karaoke Raum und gibt weiterhin Rätsel auf, denn - ebenso wie das Motiv des Bildes stammt auch diese Geschichte aus dem Lande Fantasia!
Auf der Rückseite des Bildes steht auf dem Rahmen ORR03Max 10/95. Ob die Lösung des Rätsels darin verborgen ist?

Text und Foto: Bärbel Thomamüller, unter Mithilfe von Diego, Holger, Jacob, Merces Marie, Nonie, Reinhard, einem Botanik-Spezialisten, einem Tropen-Mediziner und "Santa" Klaus