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 1000facher Dank geht an Land 

1000facher Dank geht an Land

 Hergen Riedel  Club  0  02.01.2021

Seeleute auf über 100 Schiffen im Hamburger Hafen freuten sich über 1.440 Weihnachtsgeschenke



Thank you, aber auch Salamat, Dhanyavaad - die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Seemannsmissionen hörten ein vielsprachiges "Danke", als sie in der Weihnachtszeit Seeleute im Hafen besuchten. Dabei hatten sie fast 1.500 Pakete, Päckchen und bunte Tüten; fünf davon speziell mit Schleife für See-Frauen. Gespendet wurden die Gaben von "Landratten" aus Hamburg oder sogar aus Bayern; auf die Schiffe gelangten sie dank der "Weihnachtsmänner und -frauen" der Hamburger Seemannsmissionen, die Heiligabend und an den Feiertagen zu den Containerschiffen, aber auch zu Schleppern, Tankern oder Hafenbaggern unterwegs waren. Mit dieser Bescherung an der Bordwand brachten sie denen Weihnachtsfreude und Respekt, die die Feiertage aufgrund der Corona-Pandemie auf ihren Schiffen bleiben mussten.

Die Dankbarkeit an Bord war überwältigend. Es geht ans Herz, wenn sonst so toughe Männer gerührt sind und der eine oder andere Tränen in den Augen hat. Viele waren überrascht, es kam für sie aus heiterem Himmel, dass jemand bei uns an Land an sie denkt. Wir danken allen, die diese Bescherung möglich gemacht haben. Wir geben den Dank der Seeleute weiter an die, die die Gaben so liebevoll ge - und verpackt haben. 1.500 Pakete haben den Duckdalben in der Vorweihnachtszeit fast zur Poststelle gemacht. Es war eine tolle Aktion, die zeigt, dass viele Menschen in der Stillen Nacht auch an die stillen Helden im Hafen denken. Erst durch deren Arbeit konnte vieles ja erst unter unsere Weihnachtsbäume gelangen?, sagt Anke Wibel, die den Club mit Jan Oltmanns leitet.

Etwa 90 Prozent des Handels geht über See. Selbst in der Corona-Pandemie rissen die globalen Lieferketten nicht ab - auch dank der Seeleute. Sie zahlen dafür allerdings einen besonderen Preis, der zur Weihnachtszeit hoch war. Wegen Corona dürfen hunderttausende Seeleute ihre Schiffe nicht verlassen. Die Folge: Die Wechsel der Crews wurden ausgesetzt. Seeleute konnten - auch nicht Weihnachten - in ihre Heimat zurückkehren. Sie bleiben manchmal zehn, elf Monate an Bord, obwohl die Verträge erfüllt sind. Andere erreichen aufgrund von Quarantäne-Regeln ihre Schiffe nicht zum Crewwechsel. Für sie bleibt die Heuer aus, der Familie fehlt die Unterstützung. "Wenn trotz Corona der globale Handel nahezu ohne Verzögerungen weitergeht, ist das gerade der Arbeit der Seeleute zu verdanken. Es ist an der Zeit, dass sie als systemrelevant erkannt und behandelt werden", sagt Jan Oltmanns. Er verweist auf eine kürzlich verabschiedete UN- Resolution zur Systemrelevanz von Seeleuten. Sie soll Maßnahmen für diese "key workers" auf den Weg bringen, um etwa sichere Besatzungswechsel, ungehinderte Ein- und Ausreise und die Heimreise von "gestrandeten" Seeleuten zu ermöglichen.

Kontakt: Jan Oltmanns, Anke Wibel: + 49 40 7401661 / jan@DUCKDALBEN.de, anke@DUCKDALBEN.de