Das Hamburger Hungertuch
Olaf Schatzkiste 30 25.01.2017
Viele von euch kennen die Hungertücher des katholischen Hilfswerks Misereor, die seit 1976 alle zwei Jahre von Künstlern aus immer anderen Ländern angefertigt werden. Eines davon, das von 1982 aus Haiti, hängt übrigens im Raum der Stille. Aber ein HAMBURGER Hungertuch? Und dann noch im DUCKDALBEN? Ich hatte davon noch nie gehört und war verblüfft, als ich erfuhr, dass dieser besondere Schatz über der Tür zum Raum der Stille hängt.
Ein feiner Goldrand rahmt die Kollage aus unterschiedlichsten Szenen ein, die sich alle auf Hamburg beziehen. Er umrundet Symbole für Religionen und Weltanschauungen und lässt in der Mitte unten einen Kreis frei, den der Betrachter für sich selbst ausfüllen mag. Eine schwarze und eine weiÃ?e Hand, die ihr Brot mit einander teilen, sind ebenfalls golden gerahmt und stehen in einem Torbogen über dem Ganzen.
Rein äuÃ?erlich ist unser Tuch nachgedunkelt und hat Staub angesetzt. Aber mir erscheint es in der Vielfalt seiner Themen auÃ?ergewöhnlich aktuell zu sein. Es verbindet Anklagendes und Versöhnendes mit einander und weist auf viele ungelöste Probleme hin. Dabei entstand es schon 1998. Die Themen wurden damals von einer 10. Hamburger Realschulklasse im Rahmen des Religionsunterrichtes gemeinsam mit Lehramtsstudenten erarbeitet. Nach diesen Vorschlägen wurde das Tuch von Sönke Nissen-Knaack gestaltet.
Text: Bärbel Thomamüller, unter Mithilfe von Diego und Jussuf
Das PTI Hamburg stellt das Foto für die Nutzung für interne nichtkommerzielle Zwecke zur Verfügung.