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 Kamingespräch mit Yared Dibaba 

Kamingespräch mit Yared Dibaba

 Sören  Club  0  18.06.2019
Moin tosomen, ich bin gerne gekommen, weil man gleich beim Reinkommen merkt, dass hier Vielfalt zuhause ist, sagte Yared Dibaba. Der NDR- Moderator, Sänger und Schauspieler kam in den Club zum Plaudern op Plat und Hochdeutsch.

Land in Sicht ist der Titel der aktuellen CD von Yared Dibaba und die Schlickrutscher. Doch vor kurzem hieÃ? es den Fernseh-Mann: Club in Sicht. Der Fernseh-Mann kam dem Seemann ganz nah.

Denn Yared war einmal ganz anders ünnerwegens. Und er selbst vertellt nich nur op platt. He lusterte ook to. Denn: Er war im Club, wo nicht jeder der plattdeutschen Sprache so mächtig ist wie Yared. Also einigte man sich auf Hochdeutsch, um den Club vorzustellen. Der Club lebt, sagte Yared, als er das Welcome-Schild passiert. Man merkt sofort, dass die Leute sich hier wohlfühlen. Ganz anders als im Hotel. Fast wie Zuhause, obwohl sie ja von weit her kommen. Yared weiÃ?, wovon er spricht: Er floh als Kind aus Ã?thiopien - nach Ganderkesee /Falkenburg im Oldenburger Land. Dort besuchte er die Schule, lernte Plattdeutsch, machte Abitur in Delmenhorst. Dann eine Ausbildung zum Kaufmann bei einem Bremer Kaffee-Röster. Doch das war noch nicht die Krönung. Denn es ging weiter auf die Schauspielschule im Bremer Schlachthof und später zum Studium der Musik nach Hamburg. Hier merkt er fix, was für ihn das Beste am Norden ist: Musik, TV, Schauspiel wie im Ohnsorg-Theater. Hier trifft er (auch) Heidi Kabel. Und bald hat der Norden bei ihm beste Karten. Die CD klingt so. Da geht es um Tüdelband (in Erinnerung an Heidi Kabel), St. Pauli, um Kaffee (autobiografisch) oder um Heimat.

Dabei hat Yared selbst nicht nur eine Heimat - weder im Beruf noch im Herzen. Er ist norddeutsch: Ich liebe Friesennerz. Und er ist in mehreren Kulturen zuhause. Daher setze ich mich für Vielfalt ein und die gibt´s im Seemannsclub in jeder Sofaecke. Es ist hier so gemütlich, wie bei einem Klassentreffen, sagt Yared. Besonders berührt hat ihn im Club der Raum der Stille. Hier zeigen die groÃ?en Weltreligionen Flagge und wie nah sie einander sein können. Toleranz ist nicht mehr selbstverständlich. "Wir haben viel von der Empathie für andere verloren", sagt Yared und fragt, ob Seeleute gläubiger sind als andere. Vielleicht weil sie mehr Grenzerfahrungen machen

Der Mangel an Respekt führt zu vielen Ã?beln. Und viel Respekt gebühre, so Yared, den Seeleuten. Sie sind es, die das Tor zur Welt öffnen. Ohne sie würde es klemmen. Für Seeleute muss Hamburg als Tor zur Welt viel tun. Yared macht es vor. Er sagt seine Unterstützung zu, wenn kommendes Jahr die Seafarers Lounges für Kreuzfahrt-Crews ihr Zehnjähriges feiern. Egal ob auf Kreuzfahrt oder im Alltag. Vielen ist nicht klar, was Seeleute für uns tun und wie sie sich fühlen. Im Sound der Schlickrutscher schlittern jedenfalls Shanties is im neuen Style daher. Zwei Titel der CD hören sich an, als kämen sie live aus dem Club: Eines heiÃ?t Heimat. Das andere hat viel mit Seeleuten und ihrem Wunsch nach vielen Monaten Fahrt zu tun. Das Lied heiÃ?t: Ik wüll nu no Huus.