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 Seenotrettung - auch heute ein Gebot der Menschlichkeit! 

Seenotrettung - auch heute ein Gebot der Menschlichkeit!

 Sören  Club  0  03.07.2019
Lampedusa, 2.900 km entfernt von Hamburg. Und doch nah. Denn von dort kommen Fragen an uns heran: Muss dort Menschen in Not geholfen werden? Gibt es nicht täglich, überall auf der Welt Not? Gibt es nicht immer irgendjemanden, der sich darum kümmert?

Auf die ersten Fragen ist die Antwort einfach: ja. Bei der dritten Frage finden wir sie, wenn wir über uns und andere als Menschen nachdenken. Sie lautet: Hoffentlich, auch gegen staatsrechtliche Raison. Denn: Wir haben Werte der Menschlichkeit. Werte sind das herausragende einer modernen Gesellschaft. Werte definieren, wonach wir als Gesellschaft, aber auch als Einzelne, streben und leben und welche Ziele wir verfolgen. Aber: Immer öfter entscheidet heute jede/r für sich selbst, was er oder sie als Wert betrachtet. Einen verpflichtenden Kanon gibt es kaum noch.

Diese Einstellung möchten wir um einen Blick zum Horizont erweitern: Wir, die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der Deutsche Seemannsmission Hamburg-Harburg e.V. (DSM), sind festen Glaubens: Jeder Mensch in Not ist es wert ist, sich mit seiner Situation auseinander zu setzen. Immer und überall. Jeder und jede in Not ist für uns Apell und Bedürfnis zugleich, uns solidarisch zu zeigen - im Wort, im Gebet, im Glauben, und auch im Handeln.

"Nie mehr über Kinderrucksäcke fahren müssen". So lautet die Hoffnung eines Kapitäns, der in einen unserer Seemannsclubs kam. Hier wollte er Kraft tanken und die Ohnmacht und Betroffenheit überwinden, die er und seine Crew bei einer Fahrt durch das Mittelmeer gefühlt hatten. Es ist diese Ohnmacht, die auch wir empfinden, wenn wir die Entscheidungen der EU oder einzelner Länder zur Kenntnis nehmen müssen - und wissen, dass Menschenrechte mit FüÃ?en getreten werden.

Wir fordern sichere Fluchtwege. Diese können das Sterben im Mittelmeer stoppen! Wir trauern um die in der Todesfalle Mittelmeer ertrunkenen Menschen - und wir fordern Freiheit für die Seenotretter*innen.

Mit den Worten von Bischöfin Kerstin Fehrs, der Stimme der Seeleute 2019, klagen wir an: ?Wer in den Fluten um sein Leben kämpft, muss sich darauf verlassen können, dass ihm geholfen wird. Das ist ein Grundsatz der christlichen Seefahrt und ein Gebot der Nächstenliebe.? Unsere Aufgabe in allen deutschen aber auch weltweiten Stationen der DSM ist es, Menschen ? auf See und an Land ? mit Würde zu begegnen und sie in ihrer Würde zu unterstützen. Denn in der globalisierten Welt begegnen wir ihnen - indirekt - jeden Tag. Seeleute sind meistens unsichtbar, aber wir haben es auch ihnen zu verdanken, wenn uns das Ã?l zum Heizen, die Banane zum Nachtisch oder das beim Versandhandel bestellte Handy erreicht.

Wir fordern für die Seeleute auf See menschenwürdige Arbeitsbedingungen. Die Losung heiÃ?t: Fair übers Meer. Und wir helfen an Land praktisch, wenn Seeleute in Not sind und sie ihr Schicksal nicht allein meistern können. Wir geben der Hilfe einen Hafen ? überall: Das ist support of seafarer's dignity. Begleiten Sie uns.


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